EKD-Auslandsbischof kritisiert Seemanöver von Südkorea und USA

Angesichts der gespannten Lage in Korea hat der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, das Seemanöver von Südkorea und US-Streitkräften kritisiert.

Hannover/ Seoul (dts Nachrichtenagentur) - Auch die evangelischen Kirchen Südkoreas haben sich gegen die Durchführung gemeinsamer Seemanöver vor der Küste Nordkoreas gewandt. In der Erklärung des Nationalen Rates der Kirchen in Korea (NCCK) warnten die Kirchen vor einer militärischen Eskalation und riefen die Regierungen dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Krise mit diplomatischen Mitteln zu überwinden. Die Erklärung fordert eine Rückkehr der südkoreanischen Regierung zur Entspannungspolitik.

Die harte Linie der gegenwärtigen Regierung gegenüber Nordkorea habe die Gefahr eines Krieges erhöht. Der Nationale Rat der Kirchen in Korea ist der Zusammenschluss der wichtigsten evangelischen Kirchen Südkoreas, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung umfassen. EKD-Auslandsbischof Schindehütte hat den Aufruf der koreanischen Mitchristen zur Mäßigung begrüßt.

Die EKD unterstütze die Forderung der koreanischen Kirchen nach einem Friedensvertrag, der den seit 1950 andauernden Kriegszustand auf der koreanischen Halbinsel beenden müsse. Bisher sei beispielsweise die Grenzziehung im Seegebiet zwischen China, Nord- und Südkorea umstritten. Immer wieder käme es zu gefährlichen Provokationen, die jederzeit außer Kontrolle geraten könnten.

Schindehütte erinnerte daran, dass der Rat der EKD im September 2009 sowohl Nord- als auch Südkorea besucht habe. Zwanzig Jahre nach der Öffnung der Berliner Mauer habe man auf "die gespenstische Situation an der innerkoreanischen Grenze" hinweisen wollen, die "nach mutigen Schritten der Versöhnung ruft".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.11.2010

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