EKD-Ratsvorsitzender Schneider fordert "Recht auf Umkehr" für Ruderin Drygalla

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, fordert für die deutsche Ruderin Nadja Drygalla ein "Recht auf Umkehr".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Frau Drygalla hat ein Recht auf Umkehr, und in Sippenhaft für ihren Freund darf sie schon gar nicht genommen werden", sagte Schneider der Tageszeitung "Die Welt". Schneider, der derzeit die Olympischen Spiele in London besucht, bezog sich damit auf die aktuelle Diskussion um Drygalla, deren Lebensgefährte für die rechtsextreme NPD kandidierte. Schneider: "Ich kenne nicht alle Details in diesem Fall, aber mir ist wichtig, was am Montag in der biblischen Tageslosung stand: `Wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so soll`s ihm nicht schaden, dass er gottlos gewesen ist`, wie es bei Hesekiel heißt. Man lernt da, dass es Umkehr geben kann und dass man die auch Frau Drygalla zugestehen muss." Zugleich betonte Schneider, dass es bei Drygalla eine echte Abkehr von rechtsextremen Gedanken geben müsse: Die Umkehr, so Schneider, müsse "tatsächlich errungen und ernst gemeint sein, weshalb ich es ein bisschen schade fand, dass sich Frau Drygalla erst so spät geäußert hat". Grundsätzlich hielt es für Schneider für angemessen, dass über den Fall derzeit intensiv diskutiert wird: "Es ist natürlich richtig, dass diese Diskussion jetzt geführt wird, weil Rechtsextremismus nicht akzeptabel ist", sagte Schneider der "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.08.2012

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