EKD-Ratsvorsitzender kritisiert Stammzellforschung

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, Nikolaus Schneider, hat erneut die aktuelle Praxis bei der Stammzellforschung kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Stammzellforschung geht über vertretbare Grenzen hinaus, weil es sich um embryonale Stammzellen des Menschen handelt, und diese dürfen nicht `verdinglicht` werden, dürfen nicht Mittel zum Zweck werden", so Schneider am Freitag im "Deutschlandfunk". Skeptisch zeigte er sich gegenüber den Beschwichtigungen der Universität im US-Bundesstaat Oregon, die kürzlich einen Durchbruch bei der Stammzellforschung gemeldet hatte. Demnach würden die Erkenntnisse allenfalls für die Therapie von Krankheiten, nicht aber zum Klonen von Menschen geeignet sein.

Schneider betont einen anderen Aspekt: "Wie ist es mit menschlichen embryonalen Stammzellen, dürfen die wie eine Sache betrachtet werden, ja oder nein. Und hier ist unsere Position ganz klar: Sie dürfen nicht wie eine Sache behandelt werden". Der Mensch sei "ein Geschöpf Gottes".

"Er darf nach Immanuel Kant nie zu einem Mittel werden". Demnach mache es für ihn auch kein Unterschied, dass es sich hierbei um eine weibliche Eizelle mit dem Kern einer menschlichen Hautzelle handelt. "Hier wird im sensibelsten Bereich menschlicher Existenz, nämlich da, wo es um die grundlegenden genetischen Voraussetzungen menschlichen Lebens geht, hier wird manipuliert", so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.05.2013

Zur Startseite