EKD-Ratsvorsitzender wehrt sich gegen Festlegung auf SPD-Positionen

Der neue EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm wehrt sich gegen eine Festlegung auf SPD-Positionen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Seine SPD-Mitgliedschaft spiele keine Rolle für seine Arbeit: "Das ist für mein Amt unerheblich", sagte Bedford-Strohm der F.A.Z. (Dienstagsausgabe). "Mir wäre sehr wichtig, dass man nicht immer diese parteipolitische Brille aufsetzt. Leider erlebe ich oft, dass in Kommentaren parteipolitische Raster zum Ausdruck kommen. Damit kann ich nichts anfangen", kritisierte Bedford-Strohm. "Die oberste Priorität liegt stets bei der Kirche", sagte er der Zeitung. Bedford-Strohm ist nach Wolfgang Huber und Nikolaus Schneider bereits der dritte Ratsvorsitzende binnen zehn Jahren, der ein SPD-Parteibuch hat.

"Ich bin bereits als Schüler in die SPD eingetreten", sagte der neue EKD-Ratsvorsitzende. "Für Wolfgang Huber, Nikolaus Schneider wie auch mich gilt, dass wir uns am christlichen Glauben orientieren." Eine besondere Überschneidung zwischen Sozialdemokratie und EKD kann Bedford-Strohm nicht erkennen.

"Ich glaube nicht, dass der christliche Glaube besonders mit einer Partei korreliert." Einen regelmäßigen Austausch zwischen der Kirche und der Linkspartei könne er sich vorstellen. Bisher führt die EKD mit der Linkspartei im Unterschied zu anderen Parteien keine regelmäßigen Gespräche.

"Offiziell gibt es dazu noch keine neue Position", sagte Bedford-Strohm der Zeitung. "Persönlich denke ich, dass hier einiges in Fluss gerät." Er bekräftigte zugleich den Wunsch nach Aufarbeitung innerhalb der SED-Nachfolgepartei. "Die Linke hat bei der Aufarbeitung der DDR ganz besonders viele Hausaufgaben zu machen." Der neue Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei habe aber gesagt, dass er aufarbeiten wolle. "Ich finde, man sollte ihm eine Chance hierfür geben", sagte Bedford-Strohm der F.A.Z. "Man kann der Linken nur empfehlen, die SED-Vergangenheit gründlich aufzuarbeiten. Nur so kann sie das Thema auch endlich hinter sich lassen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.12.2014

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