EP-Chef Schulz schlägt längere Tilgungsfristen für Griechenland vor

Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hält es für geboten, dem neuen griechischen Premier auch Entgegenkommen zu signalisieren und hat eine Streckung der derzeit geltenden Tilgungsfristen für Griechenland für die EU-Hilfskredite vorgeschlagen.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Den geforderten Schuldenschnitt für das Land lehnte Schulz im Interview mit dem "Spiegel" allerdings ab: "Für einen Schuldenschnitt gibt es derzeit keine Mehrheit", sagte Schulz. Zu möglichen längeren Tilgunsfristen sagte er: "Derzeit soll die letzte Tilgung 2057 erfolgen. Das um zehn Jahre hinauszuschieben macht in Wahrheit auch keinen großen Unterschied mehr. Hauptsache, Griechenland kommt in die Lage, überhaupt zurückzahlen zu können", so Schulz. Die EU sei zwar kein Bundesstaat, aber ein Staatenverbund mit einer gemeinsamen Währung. "In einem solchen System müssen Kompromisse geschlossen werden – von Alexis Tsipras, aber auch mit Alexis Tsipras."

Zugleich warnte Schulz vor einem Euro-Austritt des Landes: "Natürlich könnte Griechenland auch andere Schritte in voller Souveränität ergreifen", so Schulz. "Was wird da nicht alles geplappert: aus dem Euro austreten zum Beispiel oder aus der EU. Aber Politiker haben auch die Verantwortung, ihrem Volk zu sagen, was dann passieren würde."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2015

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