EU: Ausschusschef optimistisch über Verabschiedung des Tabakgesetzes

Unmittelbar vor der entscheidenden Abstimmung über neue europäische Regeln zum Tabakkonsum im EU-Parlament hat sich der Vorsitzende des Umweltausschusses im Abgeordnetenhaus, Matthias Groote (SPD), zuversichtlich gezeigt: "Ich bin vorsichtig optimistisch, dass das EU-Parlament für die Revision der Tabakproduktrichtlinie stimmen wird. Durch die geplanten Änderungen würde Europa im Jahr mehr als zehn Milliarden Euro gewinnen, weil die Zahl der Raucher zurückginge und die gesamtgesellschaftliche Produktivität steigt", sagte Groote der "Welt". Der Abgeordnete aus Ostfriesland beklagte zugleich, dass "die Tabaklobby in diesem Fall massiv hinter den Kulissen gearbeitet hat." Dabei seien vor allem auch fachfremde Parlamentarier angesprochen worden, die dann ihren Einfluss im Parlament geltend gemacht hätten.

Der Chef des Umweltausschusses sagte weiter, er alleine habe "drei Postkisten voller Briefe von Besitzern von Tabakläden erhalten, die mit den geplanten Änderungen nicht einverstanden waren." Hintergrund: Zuvor hatten bereits führende Vertreter der EU–Regierungen das Lobbying der Tabakindustrie scharf kritisiert. Mit Blick auf das Ziel der neuen Regelungen sagte Groote: "Es geht bei all diesen Maßnahmen nicht darum, jahrelange Raucher zu bekehren, sondern vor allem Jugendliche möglichst vom Rauchen abzuhalten."

Interne Studien der EU erwarten, dass die Zahl der Raucher mit der neuen Gesetzgebung um 2,4 Millionen im Jahr zurückgeht. Laut EU leben Nicht-Raucher im Durchschnitt 14 Jahre länger als Raucher, berichtet die Zeitung weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.10.2013

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