EU fordert von Portugal Bekenntnis zum Sparkurs als Gegenleistung für weitere Hilfe

Kurz vor dem Treffen der Finanzminister der Euro-Zone hat EU-Währungskommissar Olli Rehn Portugal Bedingungen dafür gestellt, dass das Land weiter Finanzhilfen erhalten könne.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) forderte Rehn, die Regierung müsse beim Finanzministertreffen in Dublin an diesem Freitag ein Bekenntnis zum Sparkurs ablegen, nachdem das Verfassungsgericht jüngst Teile des Sparpakets kassiert hatte. "Portugal muss die Löcher füllen, die die jüngste Gerichtsentscheidung gerissen hat. Ich bin zuversichtlich, dass die Regierung das schaffen wird", sagte er.

"Unter dieser Bedingung werden die Finanzminister der Euro-Gruppe Portugal erlauben, das Hilfsprogramm weiter umzusetzen", sagte Rehn weiter und zeigte sich für diesen Fall offen für Erleichterungen für Portugal und einen weiteren Hilfsempfänger: "Wir müssen Irland und Portugal dabei unterstützen, aus den Hilfsprogrammen auszusteigen. Ich erwarte, dass die Euro-Gruppe in der Lage sein wird, eine Einigung über Maßnahmen zu finden, die dieses Ziel unterstützen." Euro-Gruppe-Chef Jeroen Dijsselbloem hatte beiden Ländern am Donnerstag Zinsaufschub in Aussicht gestellt.

Der finnische Währungskommissar kündigte an, Irland werde noch in diesem Jahr als erster Rettungskandidat wieder auf eigenen Beinen stehen können: "Irland ist eine Erfolgsgeschichte und wird sich noch in diesem Jahr wieder vollständig ohne die Hilfe aus dem ESM finanzieren können", sagte er der "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2013

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