EU unterstützt Elfenbeinküste mit 180 Millionen Euro

Die Europäische Union (EU) will die von dem Machtkonflikt der vergangenen Monate zerrüttete Elfenbeinküste zunächst mit 180 Millionen Euro unterstützen.

Abidjan (dts Nachrichtenagentur) - Wie EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs am Dienstag mitteilte, solle das Geld in "fundamentale soziale Bedürfnisse" wie Gesundheit, Wasser und Hygiene sowie in die Landwirtschaft investiert werden. Zudem sollen damit die ivorischen Schulden bei der Europäischen Investitionsbank abgetragen werden. Piebalgs erklärte zudem, sobald wie möglich in die Elfenbeinküste reisen zu wollen, um die Prioritäten für den Neustart der Entwicklungsarbeit vor Ort zu beraten.

Frankreich hat sich am Dienstag ebenfalls bereit erklärt seiner ehemaligen Kolonie mit einer einmaligen Zahlung von 400 Millionen Euro zu helfen. Derweil ist die Situation im Land auch einen Tag nach der Festsetzung des ehemaligen Präsidenten, Laurent Gbagbo, weiter angespannt. Zwar hatten sowohl Gbagbo als auch der international anerkannte Alassane Ouattara bereits am Montag zu einer Waffenruhe aufgerufen, dennoch gab es auch am Dienstag Berichte von Schusswechseln und Plünderungen in einigen Stadtteilen von Abidjan.

Outtara scheint jedoch mittlerweile die Unterstützung der militärischen Führung seines Vorgängers zu besitzen. Wie sein Fernsehsender am Dienstag berichtete, hätten Gbagbos Armee-Führer Philippe Mangou sowie alle Generäle der Boden-, Luft- und Seestreitkräfte dem neuen Präsidenten ihre Treue geschworen. Zuvor hatten Ouattaras Ordnungskräfte noch eingeräumt, mit der Situation im Land überfordert zu sein.

In der Elfenbeinküste, die seit einem Bürgerkrieg in zwei Lager gespalten ist, gab es seit der Präsidentenwahl vom vergangenen Herbst immer wieder Konflikte. Bei der Wahl war der Ex-Präsident Gbagbo seinem Herausforderer Ouattara unterlegen, weigerte sich jedoch bis zuletzt seine Niederlage anzuerkennen. Am Montag war er dann schließlich festgesetzt worden und Ouattara kündigte an, die Ereignisse der letzten Monate juristisch aufarbeiten zu lassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.04.2011

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