EU-Justizkommissarin fordert Hotline für vermisste Kinder

Die zuständige EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat Deutschland und 13 weitere Länder aufgefordert, die Vorgaben der Europäischen Kommission zur Einrichtung einer europaweiten Hotline für vermisste Kinder endlich umzusetzen.

Luxemburg (dts Nachrichtenagentur) - "Ich rufe Deutschland und 13 weitere EU-Mitgliedsländer dazu auf, alle nötigen Vorkehrungen zu treffen und die europaweite Hotline-Nummer 116000 zügig zum Laufen zu bringen. Sollte ich nicht bald Fortschritte sehen, erwäge ich gesetzliche Verpflichtungen auf EU-Ebene", sagte Reding, die auch Vizepräsidentin der EU-Kommission ist, der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). Das Verschwinden eines Kindes, so Reding weiter, sei immer eine Tragödie.

"Die Hotline für vermisste Kinder bietet Hilfe und Unterstützung überall in Europa. Sie kann ein Rettungsanker für Kinder und Eltern sein. Die Kosten für eine solche Hotline dürfen kein Argument sein, wenn die Sicherheit unserer Kinder auf dem Spiel steht," sagte die Justizkommissarin weiter.

Sie will am heutigen Mittwoch ein offizielles EU-Dokument zur "Europäischen Hotline für vermisste Kinder" vorlegen. Nach Ansicht Redings haben Deutschland und 13 weitere EU-Länder seit 2007 zu wenig für die Einrichtung der Hotline 116000 im eigenen Land unternommen. Konkret wirft die Kommission der Bundesregierung vor, die Nummer zwar reserviert, aber immer noch nicht an die Bundesnetzagentur zugeteilt zu haben.

Damit könne die Nummer nicht zum Einsatz kommen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.11.2010

Zur Startseite