EU-Klimakommissarin Hedegaard will strenge Effizienzregeln

EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard hat vor dem Energiegipfel am Freitag die EU-Staaten dafür kritisiert, dass sie die Bürger nicht ausreichend vor steigenden Energiepreisen schützen.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - "2010 haben die Europäer wegen der gestiegenen Energiepreise allein für Ölimporte 70 Milliarden US-Dollar mehr ausgegeben als im Vorjahr", sagte Hedegaard dem Nachrichten-Magazin "Spiegel". "Unsere Produktions- und Lebensweisen sind nicht energieeffizient genug", sagte Hedegaard. Als einen Grund dafür führte sie an, dass die Mitgliedstaaten der EU strengen und verbindlichen Effizienz - regeln bisher nicht zustimmen wollen.

Das Ziel, bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 um 20 Prozent energieeffizienter zu werden, kann nach bisherigem Stand nicht erreicht werden: "Wenn wir nicht den Gang wechseln, werden wir uns nur um zehn Prozent verbessern. Das ist viel zu wenig", sagte die Klimakommissarin. Die Dänin kritisierte auch die bis 2018 verlängerten Kohlesubventionen in Deutschland: "Wenn wir zu viele solcher Entscheidungen treffen, erreichen wie nie ein grünes und innovatives Europa. Wir sollten zum Beispiel eher in Stromspeichertechnologien investieren, um die wir auch mit China und Amerika konkurrieren." Hedegaard sagte, es gebe aus ihrer Sicht "gute Gründe", beim EU-Klimaziel "ambitionierter zu sein" als bisher. Derzeit gilt das Ziel, die CO²-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent zu vermindern.

Eine Anhebung auf 30 Prozent wird debattiert. In einem Strategiepapier werde die Kommission bald zeigen, dass "wir sehr viel Geld sparen können, wenn wir CO²-Minderungen so früh wie möglich schaffen". Hedegaard forderte, die Förderung erneuerbarer Energien in Europa langfristig zu harmonisieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.01.2011

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