EU-Kommissar Cioloș will Landwirten nur noch Grundsicherung gewähren

Deutschlands Großbauern müssen sich auf weniger Beihilfen aus Brüssel einstellen.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - EU-Agrarkommissar Dacian Cioloș plant, Subventionen künftig stärker ökologisch auszurichten und Obergrenzen für landwirtschaftliche Großbetriebe einzuführen. Das geht aus dem Papier hervor, dass Cioloș an diesem Donnerstag in Brüssel vorstellen will. Es ist die Grundlage für die anstehenden Verhandlungen zwischen Kommission, Mitgliedstaaten und EU-Parlament über die Gemeinsame Agrarpolitik in Europa in den Jahren 2014 bis 2020. In dem Papier, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt, schlägt der Kommissar vor, dass Landwirte von der EU künftig nur noch eine Art Grundsicherung bekommen, die jedoch nach oben hin gedeckelt sein soll, um die Verteilung zwischen Groß- und Kleinbetrieben besser zu gestalten.

Weitere Zahlungen soll es nur dann geben, wenn der Landwirt ökologisch wertvolle Leistungen erbringt. Das will Cioloș mit einer "Ökologisierungskomponente" der Direktzahlungen erreichen. "Vorrang sollten Maßnahmen erhalten, die sowohl klima- als auch umweltpolitische Ziele verfolgen", heißt es in dem Papier.

Dabei denkt der Kommissar etwa daran, Landwirte mit Direktzahlungen dafür zu belohnen, dass sie Grünland bewirtschaften oder weil sie die Fruchtfolge einhalten. Zudem will er Bauern, die in schwierigen Gebieten arbeiten, ebenfalls mit zusätzlichen Direktzahlungen unterstützen. Nach Ansicht des Kommissars führt an einer Reform kein Weg vorbei.

"Es herrscht breites Einvernehmen darüber, dass die Verteilung der Direktzahlungen überprüft und dem Steuerzahler verständlich gemacht werden muss."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2010

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