EU-Kommissarin Kroes: Handynutzung im Ausland soll günstiger werden

EU-Kommissarin Neelie Kroes strebt an, die Gebührenunterschiede für die Benutzung von Handys im In- und Ausland bis 2015 komplett aufzuheben.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die für die "Digitale Agenda" der EU zuständige Kommissarin sagte in einem "Focus"-Interview: "Die Konsumenten werden in Zukunft frei sein, ihren Roaming-Partner - also das entsprechende örtliche Telefonunternehmen - frei zu wählen, wenn sie ins Ausland reisen. 2015 sollte es dann überhaupt keine Unterschiede zu den Inlandspreisen mehr geben." Das gelte auch für die Datenübertragung, für die ab 1. Juli erstmals eine Preisobergrenze gilt.

Der neuen Preissenkung auch für Telefonate werde im Sommer 2013 eine weitere folgen, kündigte Kroes an. Die Kommissarin rechnet in der Zukunft mit größeren Preis- und Serviceunterschieden beim Internetzugang: "Wer Filme mit hoher Qualität downloaden will, wird künftig mehr zahlen als jemand, der nur E-Mails versenden oder skypen will." Nicht jeder brauche alles, was das Internet zu bieten habe.

Die Angebote würden daher "breiter aufgefächert" sein. Bis 2015 solle jeder Europäer Zugang zum Netz haben: "Ob er ihn dann nutzt, bleibt natürlich seine Sache." Der Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Internets werde die Wirtschaft europaweit stabilisieren und Arbeitsplätze schaffen, sagte Kroes voraus.

"Die USA mögen ihr Silicon Valley haben - wir können aus Europa einen Glasfiber-Kontinent machen." Dabei gehe es um Investitionen in die Breitbandtechnologie, die zwischen 160 und 250 Milliarden Euro ausmachten. "Wir loten gerade aus, inwiefern die Europäische Investitionsbank solche Investitionen unterstützen kann", fügte Kroes in "Focus" hinzu.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.07.2012

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