EU-Kommissarin Reding will Frauenquote von 40 Prozent

EU-Justizkommissarin Viviane Reding fordert von Deutschland Unterstützung für eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Konzerne bis 2020. "Diese Zielvorgabe ist das richtige Signal für die Führungsspitzen der Unternehmen", schreibt die Luxemburgerin in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post" (Mittwochausgabe).

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das EU-Parlament dürfte die von Reding vorgeschlagene 40-Prozent-Regelung am heutigen Mittwoch absegnen. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission fordert dies auch von den Hauptstädten: "Die Fachminister der Mitgliedstaaten müssen nun im Rat Taten folgen lassen. Sie müssen Farbe bekennen", so die Kommissarin.

Insbesondere Deutschland will so weit nicht gehen: Union und SPD haben sich gerade auf eine Quote von 30 Prozent verständigt. Die EU-Staaten müssten zeigen, "ob sie die Gleichstellung voranbringen" oder unter dem Vorwand, dass die Gleichstellung auf nationaler Ebene geregelt werden soll, "einen Rückzieher machen wollen", schreibt Reding. "Die Zeit ist reif für eine Entscheidung."

Die Kommissarin verteidigte ihre Vorschläge: "Dies ist ein fairer Deal sowohl für die Unternehmen, als auch für die Frauen, die das gleiche Recht auf eine Karriere haben wie Männer." Trotz einiger freiwilliger Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene habe sich die Situation in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. "Spürbare Fortschritte sind die Ausnahme, nicht die Regel. Echte Erfolge gibt es nur in Ländern, in denen gesetzliche Quoten eingeführt wurden."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2013

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