EU-Kommission geht gegen Steueroasen vor

Die EU-Kommission geht gegen Steueroasen vor: Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will Unternehmen zwingen, Gewinntransfers und Steuerzahlungen in Steueroasen außerhalb der EU offenzulegen.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Einen entsprechenden Passus will die Brüsseler Behörde laut eines Berichts des "Handelsblatts" (Montags-Ausgabe) noch im letzten Moment in die lange geplante Novelle der EU-Richtlinie zur Rechnungslegung einbauen. Sie sieht vor, dass Konzerne Gewinne und darauf gezahlte Steuern nach Staaten aufgeschlüsselt auf ihrer Website veröffentlichen. Zunächst sollte das öffentliche "Country-by-Country-Reporting" nur für Gewinne gelten, die in der EU erwirtschaftet und versteuert werden.

Das will Juncker nun ändern, wie er er in einem Brief an den niederländischen Finanzminister Jeroen Dijsselbloem signalisierte. "Steuerliche Informationen in Ländern, welche die Standards verantwortlicher Regierungsführung missachten" würden in dem Entwurf "besonders berücksichtigt", heißt es in dem Schreiben vom 8. April, über das das "Handelsblatt" berichtet. Die Kommission bereite eine schwarze Liste von Steuerparadiesen vor, für welche die neuen Transparenzvorschriften gelten sollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.04.2016

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