EU-Parlamentspräsident Schulz kritisiert Politik-Stil der Deutschen

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat den Politik-Stil der Deutschen in der EU kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werden als hartherzig, unsensibel, selbstgerecht und herablassend wahrgenommen", sagte Schulz der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Das hat auch viel mit dem Stil und dem Auftreten mancher Politiker, Wirtschaftsrepräsentanten oder anderer Meinungsmacher zu tun", erläuterte Schulz. Die Menschen in anderen EU-Ländern hätten den Eindruck, sie lebten unter einer deutschen Hegemonie, unter deutscher Dominanz.

Schulz forderte im Gespräch mit der Zeitung zudem Krisenbewältigungs-Instrumente wie die Abwrackprämie und Kurzarbeitergeld auch für EU-Krisenstaaten. "Wir sind mit der Abwrackprämie und dem Kurzarbeitergeld durch die Krise gekommen", sagte Schulz. "Wir können nun den anderen Ländern nicht untersagen, ebensolche Instrumente einzusetzen", betonte der EU-Parlamentspräsident.

"Das war vernünftiger Interventionismus." Schulz wies auch darauf hin, dass diese Maßnahmen die deutsche Staatsschuld von 62 auf fast 80 Prozent nach oben getrieben hätten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2013

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