EU-Schuldenkrise: Merkel rechnet mit Kapitalbedarf von einer Billion Euro

Die hoch verschuldeten Euro-Staaten haben nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Kapitalbedarf von insgesamt einer Billion Euro.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstagnachmittag. Demzufolge habe Merkel dort erklärt, in dieser Größenordnung müssten diese Staaten binnen eines Jahres alte Staatsanleihen durch neue Staatsanleihen ablösen. Zuvor hatte OECD-Generalsekretär Angel Gurría die Mitglieder der Euro-Zone aufgefordert, den finanziellen Schutzwall auf eine Billion Euro aufzustocken, so dass Spekulationen gegen den Euro und die Stabilität der Rettungsfonds sinnlos erschienen.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Meister, erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" gleichwohl, er halte die von der OECD genannte Zahl "für Unsinn. Die Debatte ist nicht zielführend. Man könnte genau so gut sagen, fünf Billionen Euro seien nicht hinreichend."

Er fügte hinzu: "Wir haben eine ausreichende Brandmauer. Und wir tun das, was notwendig ist." Der CSU-Europapolitiker Thomas Silberhorn betonte hingegen: "Wenn man die Finanzhilfen nicht begrenzt, wird man immer wieder frisches Geld bereitstellen müssen. Wir sind auf dem Weg von einer Krise einzelner Euro-Staaten in eine Krise der Euro-Zone."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.03.2012

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