EU-Staaten wollen bei Gehältern der EU-Beamten sparen

Acht EU-Länder, darunter auch Deutschland, verlangen massive Einschnitte bei den Gehältern, Pensionen und Zulagen der EU-Beamten.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) haben die Staaten die EU-Kommission in einem internen Papier aufgefordert, konkrete Einsparvorschläge vorzulegen. Danach sollen die Personalkosten für die rund 33.000 Eurokraten bis zum Jahr 2020 um bis zu 15 Milliarden Euro gegenüber den bisherigen Ansätzen sinken. Viele Mitgliedsländer müssten wegen der Schulden- und Finanzkrise bei ihren nationalen Beamten Einschnitte vornehmen, heißt es in dem Papier der EU-Staaten.

"Der Stab der Europäischen Institutionen sollte diese Lasten teilen." Ohne weitere Einschnitte würden die Ausgaben von 55,9 Milliarden Euro in der Finanzperiode von 2007 bis 2013 auf 70,7 Milliarden Euro in der Zeit von 2014 bis 2020 steigen. Vor allem bei den Pensionen soll massiv gespart werden, weil die Ausgaben sonst von 1,235Milliarden Euro auf 2,490 Milliarden Euro im Jahr 2045 steigen würden.

Konkret schlagen die EU-Staaten Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Österreich und Schweden vor: Die Pensionen sollen nicht mehr um 1,9, sondern nur um 1,75 oder 1,5 Prozent pro Berufsjahr steigen, maßgeblich für die Pension soll nicht mehr das letzte Gehalt sein, sondern das Durchschnittsgehalt im Arbeitsleben. Außerdem sollen die aktiven Beamten bis zu 50 Prozent Rentenbeitrag zahlen und erst später in den Ruhestand gehen dürfen, Beamte sollen nicht mehr nach zwei Jahren automatisch in die nächste Besoldungsstufe aufsteigen, sondern erst nach drei oder vier Jahren. Der Sozialbeitrag soll von 5,5 auf 6 Prozent des Bruttogehaltes steigen, die Auslandszulage (16 Prozent vom Bruttogehalt) und andere Zulagen für die Eurokraten sollen überprüft und gekürzt werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.09.2012

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