EU-Währungskommissar Rehn sieht Europa auf Großbanken-Pleite besser vorbereitet

EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn hält Europa heute besser vorbereitet auf die Pleite einer Großbank als vor fünf Jahren.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Europa habe Regulierung und Aufsicht verbessert, die Banken müssen ihre Geschäfte mit einem höheren Anteil an Eigenkapital absichern, sagte Rehn der "Süddeutschen Zeitung". Zugleich bestünden noch große Risiken, vor allem in der Euro-Zone. "Die finanzielle Zersplitterung zwischen dem Inneren und der Peripherie der Euro-Zone, die es immer noch gibt, beruht zum großen Teil auf dem anhalten Mangel an Vertrauen rund um den Bankensektor".

Dieser Mangel an Vertrauen müsse zügig und "mutig" beseitigt werden, so der EU-Währungskommissar. Rehn begrüßte, dass das Europäische Parlament an diesem Donnerstag die gesetzlichen Grundlagen für die zentrale Aufsicht über Europas Banken verabschiedet hat. Dies sei ein wichtiger Schritt, gleichwohl "liegt noch viel Arbeit vor uns".

Er warnte ausdrücklich davor, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben. "Die Krise ist nicht vom Himmel gefallen", sagte er. "Sie war das Ergebnis von falschem oder unterlassenem Handeln. Politiker und Banker haben Risiken unterschätzt oder ignoriert und zugelassen, dass Banken und Regierungen über ihre Verhältnisse leben", übte Rehn scharfe Kritik an den damals Verantwortlichen. "Die Ursache der Krise war, zusammengefasst, ein Sieg der Hybris über die Klugheit", sagte Rehn. Europa dürfe deshalb "nie wieder so nachlässig sein".

Nationale, europäische und internationale Politiker müssten "aufmerksam bleiben und dafür sorgen, dass die Erfahrung der Finanzkrise, die im September 2008 offen ausbrach, dort bleibt, wo sie hingehört: In den Geschichtsbüchern". Rehn begrüßte, dass das Europäische Parlament an diesem Donnerstag die gesetzlichen Grundlagen für die zentrale Aufsicht über Europas Banken verabschiedet hat. Dies sei ein wichtiger Schritt, gleichwohl "liegt noch viel Arbeit vor uns".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.09.2013

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