EZB-Direktor fordert mehr Engagement im Kampf gegen die Krise

EZB-Direktor Benoit Coeuré hat die Regierungen in Europa aufgerufen, die Geldpolitik im Kampf gegen die Krise besser zu unterstützen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Einzelne Institutionen oder einzelne Länder können die Probleme des Euroraumes nicht alleine regeln", schreibt EZB-Direktor Benoit Coeuré in einem Gastbeitrag für die "Berliner Zeitung" (Freitagsausgabe). Den Text verfasste der Geldpolitiker gemeinsam mit Jörg Asmussen (SPD), früher ebenfalls EZB-Direktor und heute Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium. Darin warnen sie vor einfachen Lösungen und sprechen sich für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Geldpolitik, Haushaltspolitik und Wirtschaftspolitik aus.

"Was Europa jetzt braucht, ist eine umfassende Strategie, die die Schwächen auf der Angebots- und auf der Nachfrageseite in den einzelnen Ländern angeht, und zwar mithilfe einer soliden Mischung aus geldpolitischen, haushaltspolitischen und strukturellen Maßnahmen." Deutschland und Frankreich sollten eine entscheidende Rolle im Rahmen dieser Drei-Säulen-Strategie spielen, betonen Coeuré und Asmussen. Deutschland solle mit Steuersenkungen die Arbeitnehmer entlasten und die inländischen Investitionen fördern, damit es auch in Zukunft seinen Wettbewerbsvorteil sichern könne.

"Frankreich braucht Reformen, die Arbeitsmarkt und Unternehmensinvestitionen beleben", schreiben die beiden Finanzexperten. Dazu müsse Paris Barrieren für Neueinstellungen abbauen und Regelungen abschaffen, die mittelständische Unternehmen behinderten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.09.2014

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