EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen kündigt Ende der günstigen Kreditpolitik an

Jörg Asmussen, Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), hat ein Ende der günstigen Kreditpolitik der EZB für Banken angekündigt.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - "Wichtig ist, dass die Sondermaßnahmen der EZB nur zeitlich befristet zur Verfügung stehen und niemand aus dem Umstand, dass wir zwei Mal eine solche Refinanzierungsoperation durchgeführt haben, darauf schließen sollte, dass wir dies auch ein drittes Mal tun werden", sagte Asmussen der "Rheinischen Post". Einen höheren europäischen Schutzwall gegen Spekulanten hält der Notenbanker zudem für unnötig. "Die Diskussion an den Kapitalmärkten über immer größere und massivere Brandmauern basiert meiner Meinung nach auf der vereinfachenden Annahme, dass eine einzige Maßnahme die Lösung der Krise bringt. Das ist Wunschdenken", so Asmussen. Die Krise könne nur durch die nachhaltige Konsolidierung der Staatsfinanzen, eine bessere Regulierung des Finanzsektors sowie durch die Weiterentwicklung der Eurozone hin zu einer echten Wirtschaftsunion gelöst werden, erklärte Asmussen. Das EZB-Direktoriumsmitlied rechnet überdies mit einer wirtschaftlichen Erholung in Griechenland ab dem Jahr 2014. "Ich erwarte bei Umsetzung des Sanierungsprogramms positives Wachstum in Griechenland ab 2014", sagte Asmussen.

Es sei das Ziel, Griechenland in der Währungsunion zu behalten und schrittweise ab 2015 wieder an die Finanzmärkte zu bringen. "Die Kosten eines Austritts Griechenlands aus der Währungsunion wären unkalkulierbar", warnte Asmussen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.04.2012

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