EZB-Rat erhöht Nothilfe für griechische Banken

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der griechischen Notenbank mehr Spielraum für die Liquiditätsversorgung hellenischer Banken gegeben.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Bei der Ratssitzung am vergangenen Dienstag sei die Obergrenze für die sogenannte Emergency Liquidity Assistance (ELA) für Griechenland von rund 90 Milliarden Euro auf fast 100 Milliarden Euro heraufgesetzt worden. Der griechische Notenbankchef George Provopoulos muss sich die Nothilfe bei jeder Sitzung erneut absegnen lassen.

Der Grund für die Erhöhung des ELA-Rahmens sei die prekäre Situation griechischer Banken. Bei der Sitzung wurden mehrere Institute wegen ihrer schwachen Kapitalausstattung als vorerst untauglich für die normalen Refinanzierungslinien der EZB abgestempelt. Derweil wächst im EZB-Rat die Sorge über die Qualität der verpfändeten Wertpapiere.

Bei rund 60 Prozent aller Sicherheiten, die griechische Banken für den Erhalt von Notenbankgeld eingereicht haben, handelt es sich um griechische Staatsanleihen und eigene Bankanleihen, die die Regierung mit einem Garantiestempel versehen hat. Zumindest der Umgang mit den bedenklichen Bankanleihen, die viele Institute inzwischen im großen Maßstab als Sicherheit nutzen, soll bei der nächsten Ratssitzung Thema sein. Eigentlich war geplant, die bizarre Praxis in Ländern, die Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm beziehen, bis Mitte des Jahres auslaufen zu lassen.

Angesichts der aktuellen Entwicklung scheint das kaum mehr vorstellbar.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.05.2012

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