EZB-Zinsentscheid kostet deutsche Banken 1,4 Milliarden Euro jährlich

Die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt den deutschen Banken teuer zu stehen: Nach Berechnungen der Beratungsfirma Barkow Consulting für das "Handelsblatt" kostet die Anhebung der Strafzinsen für das Parken von Notenbankgeld über Nacht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 0,3 Prozent pro Jahr 1,4 Milliarden Euro.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Diese Rechnung gelte allerdings nur, wenn die Geldhäuser nicht ihrerseits die Tagesgeldzinsen für Privatanleger und Firmenkunden weiter absenken. Damit trifft der EZB-Schritt die Geldhäuser empfindlich. "Die Summe ist hoch. Sie entspricht sieben Prozent des Vorsteuergewinns der Banken in Deutschland im Jahr 2014", sagte Peter Barkow, Gründer der Beratungsfirma, dem "Handelsblatt". Auch Bankenprofessor Hans-Peter Burghof erkennt drastische Folgen: "Das ist ein weiterer Angriff auf Banken, die viele Filialen haben und sich um ihre Kunden kümmern. Ihre Zinsmargen schrumpfen noch weiter", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.12.2015

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