Ebola-Entdecker will umfassende Reform der WHO

Nach der Ebola-Epidemie in Westafrika fordert der Mitentdecker des Ebola-Virus, Peter Piot, umfassende Reformen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die ganze Institution scheint ein Problem damit zu haben, rasch zu handeln", sagte Piot dem Nachrichtenmagazin "Focus". So benötigte die WHO nach Bekanntwerden des Ausbruchs fünf Monate, um ihn zum Gesundheitsnotfall zu erklären. Als erste Reformmaßnahme schlägt Piot die Einrichtung eines ständigen Komitees vor, "das Epidemien beobachtet und dem Generaldirektor empfiehlt, den Notstand auszurufen."

Bislang tritt ein solches Gremium nur auf Einladung des Generaldirektors der WHO zusammen. Zudem müsse die Organisation alle Einheiten, die sich mit Krankheitsausbrüchen befassen, zusammenführen. Piot empfiehlt weiterhin, die WHO einer Rechenschaftspflicht zu unterwerfen.

"Die Aufsicht sollte ein hohes Gremium bei den Vereinten Nationen führen", so der Mediziner. In den vergangenen zwei Jahren sind in Westafrika mehr als 11.000 Menschen an Ebola gestorben.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.12.2015

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