Ehemaliger Botschafter im Irak: Seit 2003 kein Neubeginn

Der ehemalige deutsche Botschafter im Irak, Bernd Erbel, sieht die Entwicklungen im Irak mit Sorge: "Der irakische Staat hat im Grunde seit 2003 nie wieder einen wirklichen, effektiven Neubeginn gemacht", so Erbel im Interview mit dem "Deutschlandfunk".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Seit der US-Invasion sei es nie mehr gelungen, einen Staat aufzubauen, der den Bedürfnissen der Bürger entspreche. Ein neuer Ministerpräsident hätte nun die Möglichkeit Wege zur Schaffung eines neuen Staates zu gehen - allerdings gebe es bisher keinen Kandidaten, der dafür geeignet sei. Der bisherige Amtsinhaber Nuri al-Maliki sei jedoch nicht zu halten, "wenn man nicht eine weitere Abwärtsspirale im Irak riskieren will", so Erbel weiter.

Sollte al-Maliki wiedergewählt werden, wäre dies ein "schlechtes Omen". Dann könne ein Kampf gegen die Milizen des "Islamischen Staats" nicht gelingen, da al-Malikis Regierung zum Aufstieg der Gruppierung beigetragen habe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.08.2014

Zur Startseite