Ehemaliger Linken-Vorsitzende Bisky bekennt sich zur deutschen Einheit

Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Lothar Bisky, räumt ein, dass er den Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands zunächst falsch beurteilt habe.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich habe mich 1990 geirrt", so Bisky im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Ich habe gefürchtet, die Einheit Deutschlands sei eine Gefahr für Europa, ich habe gedacht, ein neuer Einheitsstaat der Deutschen wird automatisch rechtsextrem." Diese Befürchtungen seien nicht eingetreten.

Auch habe sich die "CDU, die nun die Kanzlerin stellt, zum Glück anders entwickelt, als viele Linke fürchteten". Die Union sei "weder großdeutsch geworden noch rechtsextrem". Er stehe ausdrücklich zur deutschen Einheit, so Bisky: "Diese Einheit hat Freiheitsrechte garantiert, ein Grundgesetz, das hervorragend ist."

Auch in seiner eigenen Partei, der Linken, seien die Nostalgiker auf dem Rückzug. "Wir sind keine separatistische, sondern eine plurale Partei", betont Bisky. "Unsere Bürgermeister wollen das Land gestalten, nicht auflösen."

Allerdings bleibe er bei seiner "kritischen Haltung zur Art der Vereinigung und der Vereinnahmung der Ostdeutschen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.12.2010

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