Ehemaliger israelischer Botschafter sieht Gefangenenaustausch kritisch

Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sich kritisch zum Gefangenenaustausch zwischen Israel und den Palästinensern geäußert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Frage ist, wer hat gewonnen, wer hat verloren, ich muss sagen, dass das eigentlich ein eindeutiger Sieg auch für die Hamas heute ist", sagte Stein im Deutschlandfunk. Israel habe seine Erpressbarkeit bewiesen und somit vor dem Terrorismus kapituliert. Der frühere Botschafter verstehe zwar das Dilemma, in dem sich Israel befinde, "doch am Ende des Tages, meine ich, muss eine Regierung sich fragen, ob damit die großen Interessen des Staates Israel in der Region eigentlich gut bedient waren oder nicht."

Israel hatte am Dienstag über 400 palästinensische Häftlinge im Austausch für den vor fünf Jahren von der radikal-islamischen Hamas entführten Soldaten Gilad Shalit freigelassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.10.2011

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