Ein Drittel weniger Jobs für Langzeitarbeitslose

Die Zahl der geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose ist in der Amtszeit von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) um mehr als ein Drittel zurückgegangen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Sie sank in den vergangenen zwei Jahren von 140.000 auf unter 90.000, berichtete die "Welt" unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Das war ein Rückgang um 50.000 oder knapp 36 Prozent. Die Zahl der offiziell registrierten Hartz-IV-Bezieher, die länger als ein Jahr ohne Jobs sind, ging dagegen im gleichen Zeitraum nur um 1,4 Prozent auf 927.267 Menschen zurück.

Ein "katastrophales Missverhältnis", klagt die grüne Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer, die die Zahlen beim Arbeitsministerium erfragt hatte. "Öffentlich tritt Bundesarbeitsministerin Nahles als Schutzpatronin der Langzeitarbeitslosen auf", kritisiert Pothmer. Tatsächlich sei Nahles aber verantwortlich für einen massiven Rückgang der Beschäftigungsangebote für diese Menschen und lasse sie "alternativlos sitzen".

Von den 90.000 Stellen sind 76.000 Ein-Euro-Jobs. Nahles hatte Ende 2014 ein Sonderprogramm für 33.000 Langzeitarbeitslose angekündigt - im Dezember 2015 zählte dieses Programm aber nur 2.278 Teilnehmer. Das Ministerium erklärte dazu, im Programm sei eine "gewisse Anlaufzeit systematisch vorgesehen".

Die Teilnehmerzahlen bauten sich daher erst langsam auf.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.01.2016

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