Ein Viertel aller Zugvogelarten in Deutschland auf "Roter Liste"

Ein Viertel aller in Deutschland vorkommenden Zugvogelarten stehen auf der sogenannten "Roten Liste" und gelten somit als bedroht.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Das teilten der Deutsche Rat für Vogelschutz (DRV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der Vorstellung der ersten "Roten Liste" für wandernde Vögel in Deutschland am Montag in Bonn mit. "Nach den für die neue Liste erhobenen oder geschätzten Daten ziehen etwa 500 Millionen Zugvögel jedes Jahr durch Deutschland, die sich auf 279 regelmäßig vorkommende Vogelarten verteilen", erläuterte Hans-Günther Bauer, Koordinator des "Rote-Liste"-Gremiums. Als bestandsgefährdet gelten unter anderen Kornweihe und Kuckuck.

Weitere 10 Prozent der in Deutschland vorkommenden Zugvögel stünden auf der Vorwarnliste, darunter Kiebitz und Turteltaube. "Die Situation bei den Zugvögeln ist zwar insgesamt etwas besser als bei Deutschlands Brutvögeln, denn dort stehen 42 Prozent auf der `Roten Liste` und weitere acht Prozent auf der Vorwarnliste", erklärte BfN-Präsidentin Beate Jessel. Doch gebe es bei bestimmten wandernden Vogelarten besondere Sorgenkinder.

"Bedroht sind vor allem die weitziehenden Arten, die bis südlich der Sahara fliegen, während solche mit nur kurzen Wanderungen innerhalb Europas weniger gefährdet sind." Nach Ansicht der Autoren der Roten Liste hat Deutschland eine wichtige Funktion als Drehscheibe des Vogelzugs. Daher müsse sich Deutschland seiner Bedeutung für viele Zugvogelarten stärker bewusst werden und auch engagieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2014

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