Einigung auf Klima-Fahrplan beim UN-Gipfel in Durban

Auf der UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban haben sich die die Delegierten aus mehr als 190 Staaten auf einen Fahrplan für ein neues globales Klimaschutzabkommen geeinigt.

Durban (dts Nachrichtenagentur) - Demnach wolle die internationale Staatengemeinschaft bis 2015 einen verbindlichen Klimavertrag erarbeiten, der dann ab 2020 in Kraft treten soll. Das neue Abkommen gelte dann, anders als das Kyoto-Protokoll, auch für alle Länder gleichermaßen. Um den Zeitraum bis dahin zu überbrücken, wird das im kommenden Jahr auslaufende Kyoto-Protokoll verlängert.

Zum Kyoto-Prozess bekennen sich allerdings nur noch Staaten, die 15 Prozent der Treibhausgas-Emissionen ausmachen. Wie lange genau die zweite Phase des Kyoto-Protokolls laufen soll, werde man 2013 entscheiden. Zudem müssen die Staaten ihre Verpflichtungsziele bis Mai kommenden Jahres einreichen.

Die Teilnehmer der Konferenz zeigten sich nach mehreren Tagen zäher Verhandlungen zufrieden. Südafrikas Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane bezeichnete das Ergebnis des Klimagipfels von Durban als "historischen Meilenstein" im Kampf gegen die Klimaerwärmung. "Wir haben einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht", sagte die Präsidentin der Konferenz.

Umweltminister Norbert Röttgen bezeichnete das Ergebnis der Konferenz als Bestätigung der europäischen Strategie auf dem Klimagipfel. "Die EU hat richtig gehandelt", sagte der CDU-Politiker am Ende der Konferenz. Die Umweltorganisation Greenpeace reagierte enttäuscht und bezeichnete die Ergebnisse als "lose bindendes Abkommen".

Die Konferenz habe mit ihrem Beschluss "in letzter Minute ein Schlupfloch für die USA und fossile Industriekonzerne unter Mithilfe von Indien geschaffen", so Klimaexperte Martin Kaiser von Greenpeace Deutschland.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

Zur Startseite