Eltern des ermordeten Mirco: "Wir haben dem Täter vergeben"

Vor bald zwei Jahren wurde der zehnjährige Mirco aus dem rheinischen Grefrath vergewaltigt und ermordet.

Grefrath (dts Nachrichtenagentur) - Nun haben seine Eltern ein Buch geschrieben und erklärten, "dem Täter zu vergeben - auch um unsere eigenen Herzen zu entgiften". Diese Entscheidung sei ihnen "allerdings nicht leicht gefallen", sagten sie der "Welt am Sonntag". Denn: Würden sie "allein ihrer menschlichen Natur folgen", könnten sie "nur fordern, Gleiches mit Gleichem zu vergelten".

Der Zeitung sagte Vater Reinhard weiter: "Den Mörder zu töten gibt mir aber keinen Frieden; ihm zu vergeben dagegen schon." Ob der Täter "über die Gefängnisstrafe hinaus einst zur Rechenschaft gezogen" werde, das überlasse er Gott. Das frühe gewaltsame Lebensende ihres Sohnes können die Eltern dank ihres christlichen Glaubens ertragen.

Sie sind überzeugt, Mirco sei "nun in seinem himmlischen Zuhause, in vollkommener Freude". Dort würden sie ihn eines Tages wiedersehen, worauf sie sich schon jetzt freuten. Bis dahin wollten sie "weiter mitten im Leben" und den anderen drei Kindern "mit Liebe und Kraft zur Seite stehen".

Sie verdrängten aber nichts, sondern dächten "oft an Mirco, mal fröhlich, mal traurig". Allmählich komme bei ihnen "auch die Frage auf, wie Mirco heute wohl aussehen und sich weiterentwickeln würde. Er käme ja bald in das Alter, in dem man sich nach Mädchen umschaut".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.09.2012

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