Empörung in der CDU über Athener Attacken auf Schäuble

Führende CDU-Politiker haben die heftigen Attacken des griechischen Staatsministers Nikos Pappas auf Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) scharf zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Pappas, der seit vielen Jahren der engste Mitarbeiter von Ministerpräsident Alexis Tsipras ist, hatte Schäuble in einer am Dienstagabend herausgegebenen Erklärung vorgeworfen, sein Stil sei "unvereinbar mit einem vereinten und demokratischen Europa". Schäuble sei "mit seinem Plan, Griechenland zu ersticken, gescheitert" und deshalb "in einer schwierigen Lage". Der CDU-Bundesvize Thomas Strobl erklärte dazu, auch Griechenland müsse für ein starkes Europa seinen Beitrag leisten und den Weg der Reformen weiter gehen und vor allem verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

"Solche Äußerungen über Wolfgang Schäuble, den großen Europäer und Träger des Karlspreises, sind in dieser Hinsicht wenig hilfreich", sagte Strobl dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). Scharfe Kritik äußerte auch Kurt Lauk, Präsident des Wirtschaftsrates der CDU. "Die dreiste Schuldzuweisungstaktik aus Athen gegen Wolfgang Schäuble soll vom Versagen der linken Regierung bei den Verhandlungen in Brüssel ablenken", sagte Lauk dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).

Diesen Angriffen glaube vielleicht eine Mehrheit in Griechenland, aber kaum jemand sonst in Europa. "Nach den Anwürfen griechischer Regierungsmitglieder gegen die Partnerregierungen in Spanien und Portugal ist Deutschland wieder Ziel der plumpen Demagogen." Der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unions-Bundestagsfraktion, Steffen Bilger, warnte davor, den griechischen Drohungen nachzugeben.

"So langsam gewöhnt man sich fast schon an die täglichen Unverschämtheiten aus Athen. Die neue griechische Regierung will offensichtlich von ihrer völligen Unfähigkeit ablenken und verletzt dabei alle Regeln des Anstands", sagte Bilger dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Trotzdem bleibt es für uns dabei: Wir müssen unsere Entscheidungen rational und konsequent treffen und dürfen uns nicht provozieren lassen."

Genauso handele Schäuble und dafür habe er seinen "allerhöchsten Respekt", so Bilger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.03.2015

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