Energiekonzerne investieren weniger in Elektromobilität

Große Energiekonzerne wie RWE installieren weniger Ladepunkte für Elektroautos als ursprünglich geplant.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben das Tempo etwas gedrosselt, weil sich der Markt langsamer entwickelt hat", sagte Marcus Groll, der bei RWE den Bereich Vertrieb Elektromobilität leitet, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Der Konzern engagiert sich seit vier Jahren für die Elektromobilität. "Natürlich haben wir in dieser Zeit einen Lernprozess bei Technik und Markt durchlebt", sagte Groll.

Die öffentlichen Ladesäulen besitzen nach Erkenntnissen des Konzerns nicht die Bedeutung, die ihnen ursprünglich beigemessen wurde. "70 bis 80 Prozent der Ladevorgänge finden zu Hause oder bei Firmenfahrzeugen am Arbeitsplatz statt", erklärte der zuständige RWE-Manager. "An der Ladeinfrastruktur liegt es in Deutschland nicht. Jetzt müssen größere Stückzahlen an E-Autos her, damit die Auslastung ansteigt." Der Konzern hat inzwischen europaweit 2.700 Ladepunkte installiert, 1.700 davon in Deutschland. Rund 1.300 davon sind hierzulande öffentlich zugänglich, die anderen Säulen sind bei Kunden wie 3M, SAP, Rezidor Hotels und BASF sowie bei Renault-Händlern installiert.

Damit hält RWE gemeinsam mit Partnern einen Marktanteil von rund 30 Prozent bei öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Branchenkenner rechnen damit, dass wegen der lückenhaften Lade-Infrastruktur weniger Elektroautos gekauft werden als erhofft. "Elektromobilität in den Großstädten ohne entsprechende Infrastruktur können sie abhaken", sagte Ferdinand Dudenhöffer, Chef des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen, dem "Handelsblatt".

"Der Sparkurs der Energiekonzerne behindert die Ausbreitung der Elektromobilität."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2013

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