Eon bietet für portugiesischen Versorger EDP

Eon hat nach Informationen des "Handelsblatts" (Mittwochsausgabe) ein milliardenschweres Angebot für eine Beteiligung am größten portugiesischen Energiekonzern Energias de Portugal (EDP) abgegeben.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Eon habe fristgerecht eine erste Offerte für die 21,5 Prozent abgegeben, die der portugiesische Staat verkaufen will, hieß es in Konzernkreisen. EDP wird an der Börse mit 8,5 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot dürfte deshalb inklusive strategischem Aufschlag bei mehr als zwei Milliarden Euro liegen.

Ein Eon-Sprecher wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren. Teyssen soll aber auch schon bei EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, einem Portugiesen, vorgefühlt haben. Portugal muss sich von der Beteiligung im Rahmen seines von der Europäischen Union verordneten Sparprogrammes trennen.

In diesen Tagen müssen die Interessenten zunächst unverbindliche Offerten abgeben, die Regierung wird dann eine Vorauswahl treffen und verbindliche Offerten einfordern. Bis Ende des Jahres könnte eine Entscheidung fallen. Eon-Chef Teyssen will die portugiesische Regierung mit einer umfassenden Partnerschaft mit EDP überzeugen.

Die Mehrheit übernehmen will er nicht, aber insbesondere im Bereich erneuerbare Energien kooperieren. Gemeinsam würden die beiden Konzerne hier den zweitgrößten Anbieter der Welt schaffen. Reizvoll für Teyssen ist aber auch das umfangreiche Engagement der Portugiesen in Brasilien.

Brasilien gehört zu den Auslandsmärkten, die Teyssen nach langen Sondierungen als Zukunftsmärkte ausgemacht hat, um Eon nach dem Atomausstieg in Deutschland neue Perspektiven zu eröffnen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.10.2011

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