Erdogan bei Wahlniederlage bereit zu Rückzug aus Politik

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist bereit, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte seine Partei AKP aus den Kommunalwahlen am 30. März nicht als stärkste Kraft hervorgehen.

Ankara (dts Nachrichtenagentur) - Das erklärte er am Mittwoch in Ankara vor der Presse. Die türkische Opposition hat wegen der Korruptionsaffäre um den Ministerpräsidenten in der vergangenen Woche bereits seinen Rücktritt gefordert, nachdem Mitschnitte angeblicher Telefongespräche zwischen Erdogan und seinem Sohn Bilal im Internet aufgetaucht waren. Die Mitschnitte legten offenbar nahe, dass die beiden Millionen US-Dollar verschwinden ließen und das Geld so vor der Staatsanwaltschaft in Sicherheit brachten.

Erdogan bezeichnete sie als Fälschung. Unterdessen bestätigte der Ministerpräsident, dass zwei mitgeschnittene Gespräche tatsächlich stattgefunden hatten, darunter eines mit dem ehemaligen Justizminister Sadullah Ergin, bei dem er diesen angeblich aufgefordert hatte, für ein hartes Gerichtsurteil gegen einen regierungskritischen Medienunternehmer einzutreten. Erdogan sagte am Mittwoch es sei "nur natürlich" gewesen, dass er den Justizminister, gebeten habe, ein Verfahren zu verfolgen.

Dass die Mitschnitte überhaupt veröffentlicht wurden, sei ein "Skandal".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.03.2014

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