Erfinder des Stuttgarter Kombibahnhofs distanziert sich von Geißlers Kombibahnhof-Vorschlag

Der Verkehrswissenschaftler Gerhard Heimerl, der Ende der 80er Jahre die Idee eines Kombibahnhofs für Stuttgart entwickelt hatte, hält das Modell heute nicht mehr für optimal.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Kombibahnhof sei gut, wenn man nur den Fernverkehr verbessern wolle. Betrachte man aber den gesamten Verkehrsknoten Stuttgart, sei ein kompletter Durchgangsbahnhof "deutlich überlegen", sagte Heimerl der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe). Damit distanzierte sich der Fachmann von dem Kompromissvorschlag, den Schlichter Heiner Geißler am vergangenen Freitag überraschend ins Gespräch gebracht hatte und als dessen geistiger Vater Heimerl gilt.

Als er von Geißlers Vorstoß erfahren habe, habe ihn das sehr überrascht. "Ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass mein Uraltvorschlag plötzlich wieder rausgezogen wird", sagte Heimerl der SZ. Zumal es ja "gute Gründe" gegeben habe, warum man ihn weiterentwickelt habe. Beispielsweise könnten Regionalzüge, die sonst im Kopfbahnhof enden, bei einem Durchgangsbahnhof wie Stuttgart 21 weiterfahren.

Fahrgäste müssten also seltener umsteigen. Zudem würde bei einem Kombibahnhof die Stadt auch in Zukunft von dem breiten Gleisfeld durchzogen, während man bei S 21 hundert Hektar Fläche gewinnen würde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.08.2011

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