Ermittler prüfen Kontakte von Oslo-Attentäter zu deutschen Rechtsextremisten

Deutsche Ermittler untersuchen mögliche Verbindungen zwischen dem Attentäter von Oslo, Anders B., und bayerischen Rechtsextremisten.

Berlin/Oslo (dts Nachrichtenagentur) - Das meldet der "Spiegel". Hintergrund ist eine umfangreiche E-Mail-Verteilerliste B.s, die norwegische Fahnder an ihre deutschen Kollegen weitergeleitet haben. Darin fanden sich offenbar auch Spuren in die bayerische Neonazi-Szene: Vor wenigen Wochen lud der Augsburger Staatsschutz mehrere Rechtsextremisten zu Zeugenvernehmungen – "im Zusammenhang mit dem Bomben- und Schusswaffenanschlag in Oslo/Norwegen v. 22.07.11", wie es in einer der Vorladungen heißt. Unter den Betroffenen ist auch Roland Wuttke, der Vorsitzende des NPD-Bezirks Oberbayern. Wuttke bestritt jeglichen Kontakt zu B. und verwies auf einen offenen Brief an die Augsburger Polizei.

In dem Schreiben bezichtigt Wuttke die Ermittler, mit der Zeugenvorladung "Propaganda" betreiben zu wollen. Er werde nicht zur Vernehmung erscheinen, da er nichts zu den Anschlägen sagen könne. Für die bayerische Justiz ist Wuttke kein Unbekannter.

Bereits seit 2009 ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen ihn und 25 Gesinnungsgenossen wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Bei einer großangelegten Razzia hatten Fahnder im vergangenen Oktober in 30 Durchsuchungsobjekten zahlreiche Computer, Handys sowie eine Pistole mit Schalldämpfer und 360 Schuss Munition sichergestellt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.09.2011

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