Ethik-Kommission peilt Zehn-Jahres-Korridor für Atomausstieg an

Die von Klaus Töpfer geleitete Ethik-Kommission zur Ernergiewende wird sich voraussichtlich für einen endgültigen Atomausstieg "innerhalb eines Jahrzehnts" aussprechen.

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" (Samstagausgabe) unter Berufung auf den überarbeiteten Entwurf der Abschlusserklärung, die an diesem Samstag von dem Gremium verabschiedet werden soll. Anders als in dem vor zwei Wochen bekanntgewordenen Papier wird die konkrete Jahreszahl 2021 nicht explizit genannt. Das neue Papier hält fest, dass das Datum für die Abschaltung des letzten AKW auch vorgezogen werden kann, wenn der Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz schneller vonstatten geht als bisher geplant.Der evangelische Bischof Ulrich Fischer rechnet fest damit, dass die Ethik-Kommission zur Energiewende sich am Wochenende auf einen Abschlussbericht einigt.

Die Einigungschancen seien "sehr groß", sagte Fischer, der Mitglied der Kommission ist. Einigkeit sei schon erzielt worden über ein "Monitoring-Verfahren, in dem Fragen wie die Sozialverträglichkeit der Energiewende, Speicherkapazitäten und der Ausbau der Stromtrassen erörtert" werden sollen. Ob als festes Ausstiegsdatum das Jahr 2021 im Bericht auftauche, "wird sich heute zeigen", so Fischer gegenüber der Zeitung.

"Alle Experten" hätten "sehr klar für einen Zehn-Jahres-Korridor votiert, innerhalb dessen der Ausstieg zu schaffen ist". Der Landesbischof von Baden geht davon aus, dass dieser Korridor, wenn er noch verändert wird, nur kürzer ausfallen könnte: "Der Charme unseres Papiers liegt ja gerade in der Annahme, dass ein intensives Prüfungs- und Berichtswesen den Zeitraum bis zum endgültigen Ausstieg sogar noch schrumpfen lassen kann."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.05.2011

Zur Startseite