Ethikrat gegen schnelle gesetzliche Regelung der Beschneidung

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Christiane Woopen, hat sich gegen eine schnelle gesetzliche Neuregelung der Beschneidung gewandt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte die Medizinerin, sie halte "Schnelligkeit" in diesem Fall für "verfehlt". Das Thema sei außerordentlich schwierig. Zunächst sei es wichtig, dass sich alle Beteiligten gemeinsam über das Thema verständigten.

Diese Debatte schließe "natürlich die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Deutschland ein", so Woopen. Der Ethikrat werde das Thema im August öffentlich diskutieren. Bis dahin werde es kein neues Gesetz geben.

Woopen zu "Focus": "Das ist gut. Wir sollten uns alle nicht unter Druck setzen." Zum Skandal um mutmaßlich manipulierte Leber-Transplantationen in der Uni-Klinik Göttingen sagte Woopen: "Selbst wenn in diesem Fall Patienten unberechtigt an ein neues Organ kamen und selbst wenn andere Patienten deshalb starben, sollten diejenigen, die zur Organspende bereits sind, trotz aller Erschütterung über das betrügerische Handeln nicht zweifeln: Ihr Organ kann Leben retten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.07.2012

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