Euro-Gruppen-Chef Juncker rügt deutsches Management in Euro-Schulden-Krise

Euro-Gruppen-Chef Jean Claude Juncker hat das deutsche Management in der Euro- Schulden-Krise kritisiert.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - "Das Organisationstempo in Berlin ist langsamer als in den anderen Hauptstädten", sagte Juncker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Den deutschen Parlamentsvorbehalt, den der Bundestag jüngst als Reaktion auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts verabschiedet hatte, sieht Juncker beim Euro- Rettungsschirm EFSF als Problem. "Der Bundestag kann nicht alles bis ins Detail vorher beschließen, weil manchmal auf den Gipfeln bis zuletzt verhandelt wird", sagte Luxemburgs Premierminister Juncker.

Er habe Verständnis, dass der Bundestag sein Königsrecht, die Haushaltskontrolle, ausüben wolle, so Juncker, "aber das darf nicht dazu führen, dass die EU nicht in der gebotenen Schnelligkeit reagieren kann". Ähnlich äußerte sich der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU): "Wenn ein solch schwieriger parlamentarischer Prozess in den 16 anderen Euro-Staaten oder auch nur in den anderen Triple-A-Ländern stattfindet, ist Europa nicht mehr ausreichend handlungsfähig."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.10.2011

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