Euro-Krise: Ex-EU-Kommissionspräsident Prodi wirft Deutschland unzureichendes Handeln vor

Der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat der Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel in der Euro-Krise Zögerlichkeit vorgeworfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Deutschland habe in der gegenwärtigen Krise immer zu spät und unzureichend agiert, sagte Prodi im Deutschlandfunk. Der italienische Politiker sprach sich zugleich für einen Schutz des Euros durch Eurobonds aus. "Ich verstehe, dass dies in Deutschland absolut nicht populär ist. Wir haben deshalb vorgeschlagen, dass die Eurobonds mit den Goldreserven der Nationalbanken abgesichert werden könnten", so Prodi. Die Eurobonds müssten dann jedoch von einer strengen Haushaltsdisziplin begleitet werden, betonte der frühere EU-Kommissionspräsident. Prodi war von September 1999 bis November 2004 Präsident der Europäischen Kommission.

Im November 2004 folgte ihm José Manuel Barroso als Kommissionspräsident.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.12.2011

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