Euro-Krise: Weltbank-Präsident Zoellick wirft Bundesregierung fehlenden Führungswillen vor

Der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, hat der Bundesregierung in der aktuellen Euro-Krise fehlenden Führungswillen vorgeworfen.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Bundeskanzlerin Merkel hätte zudem keine Vision für Krisenbewältigung und die Entwicklung des Euros, kritisiert Zoellick. "Vieles in der Politik geschieht in der Art des Durchwurstelns, aber die Wirtschaft und die Märkte brauchen Orientierung und Klarheit", sagte Zoellick gegenüber der "Wirtschaftswoche". Europa habe immer noch kein Konzept, wie die Krise gelöst werden soll, sondern habe sich durch den Rettungsschirm nur Zeit erkauft, so der Weltbank-Präsident.

Zudem komme Deutschland bei der Lösung der Krise eine Führungsrolle zu, denn das Land spiele schon wegen seiner Größe eine wichtige Rolle in Europa. Andere große europäische Staaten wie Frankreich, Italien und Großbritannien könnten derzeit aus verschiedenen Gründen keine Lösungen anbieten. Überdies würden die deutschen Steuerzahler vor allem vermissen, dass "ihnen die politische Führung sagt, in welche Richtung sich ihr Europa überhaupt entwickeln soll", so Zoellick.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.10.2011

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