Euro-Länder verständigen sich auf Zypern-Rettung

Die Länder der Euro-Zone und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben sich auf ein Rettungspaket für Zypern verständigt.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben eine politische Vereinbarung über die Eckpfeiler des Programms erreicht", sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am frühen Samstagmorgen in Brüssel. Das Kreditpaket wird sich nach ersten Angaben auf bis zu zehn Milliarden Euro belaufen. Im Gegenzug verpflichtet sich die Insel-Republik zur Sanierung der maroden Banken und des Staatshaushalts.

Ohne frisches Kapital wäre Zypern im Mai pleite. Das Rettungspaket sieht zudem erstmals eine Beteiligung der Bankkunden vor, die ein Konto in Zypern haben: Sie werden dazu verpflichtet, bis zu zehn Prozent ihrer Einlagen für die Bankenrettung abzugeben. Am Samstagmorgen versuchten viele Zyprer deshalb, ihre Konten zu räumen.

Die entsprechenden Beträge auf den jeweiligen Konten wurden allerdings bereits in der Nacht auf Samstag eingefroren. Wie der zyprische Rundfunk berichtet, könnten die Kontoinhaber zwar Geld am Automaten abheben, allerdings nicht den Betrag, der der Sonderabgabe, die insgesamt 5,8 Milliarden Euro einbringen soll, auf ihre Einlagen entspreche. Die Banken in Zypern haben am Montag geschlossen, bis zum Dienstagmorgen soll die Abgabe von den Konten abgezogen worden sein.

"Bevor die Banken wieder öffnen, wird die Abgabe abgezogen. Der Rest des Geldes ist frei verfügbar", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen nach den zehnstündigen Verhandlungen in Brüssel, in denen die zyprische Delegation laut Medienberichten mehrfach kurz davor stand, abzureisen. Laut zyprischen Medien hätten die Euro-Länder Zypern vor die Wahl gestellt, entweder der Sonderabgabe auf die Einlagen zuzustimmen oder zur früheren Währung des Landes zurückzukehren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.03.2013

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