Euro-Zone schließt Insolvenz Griechenlands nicht mehr aus

Die Länder der Euro-Zone schließen eine Insolvenz Griechenlands nicht mehr aus.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Als erstes Mitglied der Bundesregierung zog auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) eine geordnete Insolvenz des Landes in Erwägung. "Um den Euro zu stabilisieren, darf es keine Denkverbote mehr geben", schrieb Rösler in einem Gastbeitrag für die "Welt". Dazu gehöre "in letzter Konsequenz eine geordnete Insolvenz, wenn die notwendigen Instrumente dafür zur Verfügung stehen".

Zudem forderte er, ein System automatischer Sanktionen zu etablieren, wenn Reformen nicht umgesetzt würden. Auch die CSU will hochverschuldete EU-Staaten notfalls aus der Euro-Zone ausschließen. "Wenn es die Griechen trotz aller Anstrengungen nicht schaffen, dann darf man auch diese Überlegung nicht ausschließen", sagte Seehofer im ZDF. Der Parteivorstand will dazu am Montag einen Leitantrag für den Parteitag Anfang Oktober beschließen.

Kritische Stimmen dazu kamen von SPD-Chef Sigmar Gabriel: "Niemand traut sich zur Zeit irgendetwas auszuschließen, aber wenn Griechenland die Euro-Zone verlässt, ist es ja nicht vorbei", warnte Gabriel im "Bericht aus Berlin". Der griechische Ministerpräsident Giorgios Papandreou lehnte Szenarien zum Austritt des Landes aus der Euro-Zone derweil als "unseriös" ab. Er kündigte an, weiter für die Rettung seines Landes zu kämpfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.09.2011

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