Europol warnt vor Ökostrom-Subventionsbetrug durch Mafia

Die italienische Mafia profitiert möglicherweise von der deutschen Ökostrom-Umlage: Wie die "Bild-Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf einen Bericht der EU-Polizeibehörde Europol an das EU-Parlament berichtet, haben Mafia-Clans Wind- und Solarparks als neues Betätigungsfeld entdeckt, um Subventionen abzukassieren und Geld zu waschen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es gebe "zunehmende Hinweise", dass sich die italienische Organisierte Kriminalität auf dem Markt der sogenannten alternativen oder grünen Energie betätige, "zum Beispiel in Windparks", heißt es in dem Europol-Bericht. "Diese Projekte eröffnen attraktive Möglichkeiten, um von den großzügigen Zulagen der EU und der Mitgliedsstaaten und Steuervorteilen zu profitieren", schreiben die Europol-Experten weiter. Außerdem nutze die Mafia Investitionen in Ökostrom-Anlagen für die Geldwäsche.

Die Innenexpertin im EU-Parlament, Monika Hohlmeier (CSU), befürchtet, dass die Mafia durch Investitionen in Wind- und Solarfonds auch die hohen Ökostrom-Subventionen in Deutschland ausnutzen könnten. "Es darf nicht sein, dass die Stromkunden mit ihrer Ökostrom-Umlage auch noch die Mafia finanzieren", sagte Hohlmeier. "Die Namen der Geldgeber von Wind- und Solarfonds müssen offen gelegt werden."

Anti-Mafia-Ermittler haben bereits verdächtige Investitionen in Ökostrom-Projekte in Bulgarien, Italien, auf den Kanaren, auf Korsika und in Rumänien untersucht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.07.2013

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