Ex-CSU-Chef Huber drängt auf zügige Regelung der Nachfolge Seehofers

Nach dem schwachen Ergebnis der Partei bei der Europawahl drängt der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber auf eine zügige Regelung der Nachfolge von Parteichef Horst Seehofer.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die CSU muss die Weichen stellen für die Zeit nach Seehofer", sagte Huber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Spätestens zur Bundestagswahl 2017 muss die neue Mannschaft stehen. Die Zeit der einsamen Ansagen ist vorbei."

Dabei könne es nicht allein nach Seehofers "persönlicher Lebensplanung" gehen. "Befehl und Gehorsam war der Stil des 19. Jahrhunderts." Huber kritisierte, dass es der CSU nicht gelungen sei, Seehofers Machtanspruch in den vergangenen Jahren einzuhegen.

"Es ist die Feigheit von vielen, die Seehofer so überdominant werden ließ." Huber plädierte dafür, künftig die Ämter von Ministerpräsident und Parteichef wieder zu trennen. "Wir haben jetzt fast sechs Jahre die Macht in einer Hand konzentriert, da ist es überlegenswert, die Spitzenämter wieder auf zwei Leute zu verteilen. Das setzt der Macht des Einzelnen Grenzen und ermöglicht zudem, die große Bandbreite einer modernen Volkspartei besser abzubilden." Für seine Nachfolger habe Seehofer nicht das alleinige Vorschlagsrecht, betonte Huber. "Wir dürfen uns nicht auf die von Seehofer installierten Kronprinzen beschränken. Die Nachfolgefrage geht uns alle in der Partei an."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.06.2014

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