Ex-DDR-Ministerpräsident Modrow hält Kommunismus-Debatte der Linkspartei für falsch

Der ehemalige DDR-Ministerpräsident Hans Modrow hält die von Linken-Chefin Gesine Lötzsch ausgelöste Kommunismus-Debatte für falsch.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "In der internationalen Debatte spielt der Aufbau des Kommunismus heute keine Rolle mehr. Wir sollten bei dem Thema `Sozialismus im 21. Jahrhundert` bleiben", sagte Modrow der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Auch in der DDR sei nie ein Beschluss gefasst worden, "den Weg zum Kommunismus zu suchen".

Die SED habe vor 1990 vielmehr eine "entwickelte sozialistische Gesellschaft" angestrebt. Lötzsch hatte in einem Zeitungsbeitrag mit dem Titel "Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren" die im Namen des Kommunismus begangenen Verbrechen völlig ausgeblendet. Dies steht im Widerspruch zur Beschlusslage der eigenen Partei.

Dazu sagte Modrow der "Welt": "Die Linkspartei sollte nicht hinter den 20. Parteitags der KPdSU zurückfallen, auf dem Stalins Verbrechen mit deutlichen Worten verurteilt wurden." Auf dem Moskauer Parteikonvent hatte Nikita Chruschtschow die Delegierten in einer fünfstündigen Geheimrede über die Greueltaten seines Vorgängers Stalin aufgeklärt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2011

Zur Startseite