Ex-Geheimdienstkoordinator attackiert Nato wegen tödlichem Raketenangriff auf Haus von Gaddafi-Sohn

Der frühere Staatsminister und Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer (CDU) hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" den tödlichen Raketenangriff der Nato auf das Haus eines Sohns des libyschen Machhabers Muammar al-Gaddafi scharf verurteilt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich kannte das Haus sehr genau", sagte Schmidbauer. "Dort war kein Kommandostand, höchstens Spielzeug. Vier Menschenleben sind einfach ausgelöscht worden", so Schmidbauer zu "Focus".

Drei von Nato-Streitkräften abgefeuerte Raketen hatten am 30. April Gaddafis Sohn Saif al Arab sowie drei Enkelkinder im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren getötet. Nato-Kommandeur Charles Bouchard hatte danach erklärt, das Ziel der Raketen sei ein militärisches Objekt gewesen. "Eine Lüge", kommentierte Schmidbauer die Aussage des Generals.

Schmidbauer hatte Anfang April hochrangige Regierungsvertreter in Tripolis getroffen. Der Ex-Politiker setzt sich laut "Focus" für eine führende Rolle Deutschlands bei der diplomatischen Lösung des Libyen-Konflikts ein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2011

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