Ex-Generalinspekteur Kujat sieht Militärschlag gegen Syrien kritisch

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat zurückhaltend auf den geplanten Militärschlag gegen Syrien reagiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Dieser Einsatz folgt keiner außen- und sicherheitspolitischen Logik und hat keinerlei strategische Funktion. Der Bürgerkrieg wird dadurch nicht beendet werden", sagte Kujat "Handelsblatt-Online". "Es ist eine Strafaktion. Und nur eine Strafaktion. Sonst nichts. Das ist immer kritisch zu beurteilen."

Gleichwohl ist aus Kujats Sicht dennoch Handeln geboten, weil sonst der syrische Präsident Baschar al-Assad noch härter gegen das eigene Volk vorgehen könnte. "Allerdings kann es natürlich sein, dass dieser Konflikt, der zwar regionale Auswirkungen hat, aber noch nicht regional ausgetragen wird, tatsächlich zu einem Flächenbrand wird – durch den Iran und die Hisbollah im Libanon", fügte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr hinzu. "Das kann aber auch so sein, wenn wir nichts tun. Dieses Dilemma ist nicht aufzulösen." Abgesehen davon diene der Einsatz auch der Abschreckung vor weiteren Chemiewaffeneinsätzen. "Wenn dann noch die syrischen Luftstreitkräfte und Kommandostrukturen ausgeschaltet werden, hat das durchaus eine Schwächung der syrischen Armee zur Folge, was den Rebellen einen taktischen Vorteil verschaffen könnte", sagte Kujat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.08.2013

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