Ex-Generalinspekteur sieht Nato-Einsatz in Syrien kritisch

Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sieht den Einsatz von Nato-Awacs-Flugzeugen in Syrien kritisch.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Eine Beteiligung der Nato am Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien setze ein strategisches Konzept und ein politisches Ziel voraus, sagte Kujat in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Wir dürfen uns nicht in Trippelschritten in einen Konflikt hineinziehen lassen, ohne zu wissen, was der nächste Schritt sein wird und was am Ende dabei herauskommt." Die Nato-Staaten müssten sich zunächst fragen, welches strategische Ziel sie erreichen wollten. Es sei klar, dass der von den USA geforderte Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen alleine nicht ausreiche.

"Die Nato kann nicht mit ein paar Awacs-Flugzeugen den Bürgerkrieg in Syrien entscheiden", betonte Kujat. Um den IS wirklich zu schlagen, seien Bodentruppen nötig. Es stelle sich dann auch die Frage, ob die Nato das Kommando des gefährlichen Einsatzes übernehme.

"Die Frage ist doch, ob die Nato diesen Krieg wirklich übernehmen will", mahnte der frühere Generalinspekteur. Der Einsatz von Awacs-Flugzeugen sei zwar militärisch sinnvoll, falls jedoch keine weiteren Schritte folgten, wäre es besser, wenn die beteiligten Staaten ihre eigenen Flugzeuge einsetzen würden - ohne das Militärbündnis zu involvieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.02.2016

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