Ex-Iran-Häftling: Teheran wird für Journalisten Gegenleistung verlangen

Der Ende 2005 vom Iran für 15 Monate inhaftierte deutsche Hobby-Angler Donald Klein rechnet damit, dass die iranischen Behörden für die beiden festgesetzten deutschen Journalisten eine Gegenleistung verlangen werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich hoffe, dass die beiden so gut behandelt werden wie ich", sagte Klein der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Und ich vermute, dass sie zunächst in Einzelhaft sitzen. Später wird man versuchen, für ihre Freilassung eine Gegenleistung zu bekommen. Bei mir war`s die Freilassung des ,Mykonos`-Attentäters Kazem Darabi. Irgendwas wird da sicher wieder verlangt werden." Klein fügte hinzu: "Bis das politisch gelöst wird, dauert es acht bis zehn Wochen. Bei mir hat es 15 Monate gedauert, weil man den Darabi wollte. Das alles kann sich jetzt also ganz schnell lösen. Wenn aber in 14 Tagen nichts passiert ist, dann muss man echten Druck machen und nicht lange warten."

Den beiden Inhaftierten riet der Pfälzer: "Sie müssen einfach stark bleiben und hoffen. Ich war Tourist. Das sind Journalisten. Wenn die Presse sich entsprechend darum kümmert, kann das schon was bringen. Die Iraner sind allerdings sehr eigen. Das Problem ist außerdem, dass der Iran einer unserer größten Außenhandelspartner in Fernost ist. Deshalb will man keine Sanktionen. Denn dann fehlt ein Haufen Geld. Was sind schon zwei Menschen gegen eine Milliarde Umsatz?" Klein war irrtümlicherweise in iranischen Gewässern unterwegs gewesen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2010

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